Es geht auch ohne Lesebrille!

Mit der Mesotherapie der Alterssichtigkeit entgegenwirken

Die Zeitung lässt sich nur noch mit ausgestreckten Armen lesen, für die Speisekarte im Restaurant oder das Kleingedruckte im Vertrag müssen wir die Lesebrille hervorholen. Mit zunehmendem Alter verlieren wir in Folge ganz natürlicher Veränderungen am Auge die Fähigkeit, in der Nähe scharf zu sehen. Dieser Prozess kann im Alltag aber belastend sein, wenn man plötzlich auf Sehhilfen angewiesen ist. Wer sich mit Brille und Kontaktlinsen gar nicht anfreunden kann, dem kann die Mesotherapie helfen, die Sehkraft zu erhalten oder zu verbessern.

Die Alterssichtigkeit oder Presbyopie beruht im Gegensatz zu den Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus nicht auf einer krankhaften Veränderung des Auges, sondern auf dem fortschreitenden Elastizitätsverlust des Linsenkerns im Auge. Denn um zwischen Fern und Naheinstellung zu wechseln, passt sich das Auge an, indem es die Linse wölbt und so die Brechkraft verändert. Diese Scharfstellung (Akkomodation) gelingt im Laufe des Lebens aber immer schlechter, weil die beteiligten Muskeln schwächer werden und der Linsenkern verhärtet. Infolgedessen rückt der maximale Nahpunkt, an dem Dinge noch scharf erkannt werden, immer weiter in die Ferne, die Fernsicht bleibt hiervon aber unberührt.

Während ein Zweijähriger Dinge in fünf Zentimeter Entfernung scharf sieht, ist der Nahpunkt bei einem Zwanzigjährigen bereits zehn Zentimeter entfernt. lm Alter von etwa 45 Jahren bemerken die meisten Normalsichtigen die ersten Schwierigkeiten beim Lesen, bei einer normalen Lesedistanz von 35 Zentimetern. Mit 70 Jahren sind die Veränderungen meist abgeschlossen, der Nahpunkt liegt dann etwa in zwei Meter Entfernung.

ln der Regel wird die Alterssichtigkeit durch Lesebrillen oder Kontaktlinsen korrigiert. Darüber hinaus ist es möglich, Kunstlinsen zu implantieren oder durch Lasertechniken eine Monovision herzustellen: Dabei wird nur ein Auge auf den Nahbereich eingestellt, das andere bleibt scharf für die Fernsicht. Diese Verfahren sind aber nicht für jeden Patienten geeignet, bergen verschiede Risiken und gehen oft mit Schwierigkeiten beim scharfen oder räumlichen Sehen einher.

Eine Alternative kann eine mesotherapeutische Behandlung sein. Sie setzt darauf, einer beginnenden Presbyopie entgegenzuwirken und die Notwendigkeit von Sehhilfen hinauszuzögern oder gar unnötig zu machen. lm frühen Stadium kann sie sehr gute Ergebnisse erzielen. Hierzu wird u. a. Calcitonin in die Schläfenregion und um die Augen herum in die Haut injiziert, um der Sklerosierung der Linse entgegenzuwirken sowie die Funktion des Ziliarmuskels zu verbessern.

Schon mit einer einzigen Behandlung lässt sich die Sehleistung im Nahbereich verbessern. Die Patienten bemerken den Effekt meist schon innerhalb weniger Minuten. Für eine dauerhafte Verbesserung genügen in der Regel wenige Sitzungen, wie in Studien* belegt werden konnte. Die besten Ergebnisse werden bei beginnenden Formen der Presbyopie erzielt, aber auch bei fortgeschrittenen Fällen kann ein Versuch durchaus lohnenswert sein. Denn der Aufwand der Behandlung ist gering und Risiken und Nebenwirkungen nur äußerst selten.

* [1] Joyeux, PA: Trailement medical de la presbytie: résultats après un an à propos de 60 cas. Bulletin SFM, 76; 1990. Zitiert nach: Le Coz, Jaques: Mesotherapy & Lipolysis. A comprehensive clinical approach; Esthetic Medic: 2008.

Begriffe kurz erklärt

Minimal-invasiv – Als minimal-invasiv werden Prozeduren bezeichnet, bei denen medizinische Hilfsmittel (in diesem Fall die lnjektionsnadeln) nur in geringem Maße in den Körper eindringen. Zu den invasiven Methoden hingegen zählen z. B. Operationen, Darmspiegelungen, aber auch tiefergehende Injektion in den Muskel oder die Vene.

Astigmatismus:   Bei dieser auch als „Stabsichtigkeit” oder„Hornhautverkrümmung“ bekannten Form der Fehlsichtigkeit kommt es zu einer fehlerhaften Brechung, so dass auf das Auge eintreffende Lichtstrahlen nicht in einem Brennpunkt auf der Netzhaut gebündelt werden, sondern in einer Brennlinie. Das Resultat ist ein unscharfes, verzerrtes Bild, abhängig von der Art der Krümmung.

Calcitonin:   Dieses Hormon wird in der Schilddrüse gebildet und hat eine calciumsenkende und regenerative Wirkung. Sein Gegenspieler ist das Parathyrin, das für die Erhöhung der Calcium-Konzentration zuständig ist.

Haarfollikel:   Dabei handelt es sich um kleine Einstülpungen der Oberhaut, die die Haarwurzeln umgeben und dadurch das Haar in der Haut verankern. Talg- und Duftdrüsen, die Haarbalgmuskeln, die die Haare aufstellen können, sowie feine Nervenfasern und Gefäße münden direkt in den Haarfollikel.

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